DIRIGENT
Andreas Brenner
Andreas Brenner ist im Kanton Thurgau aufgewachsen. Er studierte Violoncello, Musiktheorie und Dirigieren in Zürich, Berlin und Luzern. Von 2001 bis 2019 war er zunächst Dozent für Musiktheorie, dann Leiter des Instituts für Neue Musik, Komposition und Musiktheorie an der Hochschule Luzern – Musik. Seit 2019 unterrichtet er Musiktheorie und Neue Musik an der Zürcher Hochschule der Künste (www.zhdk.ch). Er ist künstlerischer Leiter und Dirigent des Ensemble Montaigne, als musikalischer Leiter der szenischen Produktionen von Kulturschock Schwyz (www.kulturschock-schwyz.ch) dirigierte er Rossinis La Scala die Seta (2015), La Cenerentola(2018/19) und L’Italiana in Algeri (2022). In der Retrospektive zu Dieter Ammanns 60. Geburtstag 2022 führte er dessen Ensemblewerke Freedom of Speech und Violation mit einem Ensemble aus Studierenden der Hochschule Luzern – Musik auf (Livemitschnitt auf www.srf.ch). Er veröffentlichte analytische Texte zu Musik von Alexander Skrjabin und Claude Debussy, seine Kompositionen werden vertrieben über die Schweizer Musikedition(www.musicedition.ch). 2022 war er an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin Mitglied der Jury beim Boris-Pergamenschikow-Preis für zeitgenössische Kammermusik (www.wikipedia.org) und seit 2022 wirkt er in der Musikkommission der Stadt Zürich (www.stadt-zuerich.ch) mit. Andreas Brenner lebt in der Stadt Luzern.
In Bezug auf seine Kompositionen spricht er vom Konzept der Arabeske und stellt den Partituren als Motto ein Zitat von Beaudelaire voran: Le dessin arabesque est le plus spiritualiste des dessins. Zeichnung und Arabeske bedeuten für die Musik als Zeitkunst: Verräumlichung, Bewegung im Stillstand, entschieden im Sinn des Mottos: Disposition zu spirituellem Erleben. In diesem (unzeitgemässen) Gegensatz zu narrativem Denken und damit einhergehend der Beschränkung der Mittel besteht eine innere Verwandtschaft zum alten Kontrapunkt. Die geheimnisvollen Kraftlinien, die sich im Kontrapunkt der Arabeske verschlingen, sind stark und dennoch transparent, sicher und dennoch biegsam, weit ausgreifend und dennoch zentriert. Bei aller Abstraktion und Dissonanz will diese Musik – gefallen (detaillierter in: Thomas Fesefeldt, Kilian Sprau et al. (Hg.), Kombinatorik und Spiel. Wege musikalischen Denkens, Online-Festschrift für Stefan Prey, Universität der Künste Berlin 2022).